Hundeverrückt war ich schon von klein an. Immer wollte ich zu allen Hunden hin und alle angebundenen Hunde streicheln…

Horror für meine Mutter und  auch sehr überraschend für meine gesamte Familie. Denn weder Eltern noch Geschwister, Tanten, Onkel, Großeltern, Cousins oder Cousinen konnten irgendwas mit irgendwelchen  Tieren anfangen… Dementsprechend stieß mein Betteln nach einem eigenen Tier jahrelang auf  taube Ohren…

Als ich 16 war, konnten meine Freundin und ich einen Ferienjob auf einem Bauernhof im Allgäu ergattern. Gegen leichte Hausarbeit durften wir den Rest vom Tag reiten und die Pferde versorgen. Nach einiger Zeit entdeckte ich meinen Traumhund „Zottel“ - ein Dackel-Pudel-Mischling -  absolut ängstlich, oftmals getreten vom Hausherrn und sehr. sehr scheu… Ich benötigte drei volle Tage, bevor sich Zottel von mir streicheln  ließ. Da Zottel den Postboten mehrmals gebissen hatte, wollte der Herr des Hauses ihn erschießen…

Lag es an meiner Überzeugungskraft oder an einem drohenden Umzug in die Niederlande, wer weiß. Meine Eltern gaben ENDLICH nach und erlaubten mir ENDLICH einen eigenen Hund: ZOTTEL

   

Zottel‘ s Ära zu beschreiben ist gar nicht so einfach. Zu Beginn war er ein absoluter Angstbeißer, steigerte sich dann innerhalb kürzester Zeit zu einem immens erfolgreichen Turnierhund und krönte seine Laufbahn mit öffentlichen Vorführungen und sogar mehreren Fernsehauftritten, in denen er seine legendären Rechenkünste demonstrierte!!! Subtrahieren, multiplizieren und sogar Wurzeln ziehen – alles kein Problem für Zottel! J

Zottel war auf der einen Seite durch seine Aufzucht sehr selbständig – er erkundete das ein oder andere Mal stunden- oder sogar tagelang die Gegend nach läufigen Hündinnen oder Wild – andererseits hing er abgöttisch an mir (und ich an ihm) und er verteidigte mich bis auf’s Blut!

Zottel wurde 18 Jahre alt und mit ihm habe ich den Spaß an der Hundeausbildung entdeckt! Nur nach Anleitung in einem Buch brachte ich ihm einige Übungen bei, bevor ich realisierte, dass es auch Hundesportvereine gab, bei denen man auch mit Mischlingen willkommen war.

 

Kaum in einem Hundeverein Mitglied, war ich dem Hundesport verfallen

Begonnen hatte ich zwar mit Turnierhundesport, aber bald war klar, dass mein Herz dem IPO-Sport gehört. So absolvierte selbst mein Zottel, ein Dackel-Pudel-Mischling, mit ca. 9 Jahren seine IPO I.

 

 

Da ich aufgrund meiner damaligen Wohnsituation keine weiteren Hunde halten konnte, begann ich alle möglichen Hunde nebenher auszubilden. Ich konnte Erfahrungen sammeln mit den verschiedensten Rassen, darunter American Staffordshire Terrier, Rottweiler, Deutsche Schäferhunde,Landsier, Boxer und Malinois.

Prüfungen habe ich abgelegt in IPO I, II und III, FH I und II, IPO FH, Obedience Beginner und I sowie Turnierhundesport.

Nachdem ich die ersten Erfahrungen mit einem Malinois zum Ausbilden gemacht habe,war schnell klar, dass DIES die Rasse ist, die ich mir schon immer gewünscht hatte!

 

 

Über Markus Neutz kam ich zu meiner ersten eigenen Malinois-Hündin, Vrimewave van de Haantjeshoek, genannt Princesse , mit der ich 2003 Weltmeisterin wurde.

Nach „Zottel“ein weiterer Traumhund für mich, nicht nur sportlich sondern auch im privaten Umfeld. Mehr Informationen gibt es auf Vrimewave’s Seite.

Auch wurde schnell klar, dass ich eigene Vorstellungen von der Ausbildung und dem Training eines Hundes hatte. Damals - sehr ungewöhnlich - wurde ich im besten Fall nur belächelt, über meinen Ansatz, einen Hund über positive Bestätigung und „Lernen am Erfolg“ etwas beibringen zu wollen.

Ich bin froh, einen Weg gefunden zu haben, in dem die Hunde sich selber aktiv in den Lernprozess einbringen können und mit enormer Freude und Begeisterung beim Training dabei sind!

Was gibt es Schöneres als begeisterte Hundeaugen beim Training, die sagen: „Mehr, mehr, mehr…“

Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die mich auf dem Weg dorthin unterstützt haben! Mein ganz besonderer Dank geht an Markus und Andrea, die maßgeblich an meinen Erfolgen beteiligt waren!
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